Zustimmung zum Rahmenkonzept des Drogenkonsumraums mit Forderung nach Akzeptanz und Niedrigschwelligkeit

DIE LINKE. Krefeld begrüßt die Entscheidung des Ausschusses für Soziales, Arbeit, Wohnen, Gesundheit, Senioren und Inklusion (SAGIS), dem Stadtrat die Einrichtung eines
Drogenhilfezentrums (DHZ) auf der Schwertstr. zu empfehlen. In der Sitzung am 25.01.2022 betonten die Expertin der Caritas und der sozialpolitische Sprecher
der LINKEN. Ratsgruppe Krefeld die Notwendigkeit eines Platzes in der Nähe des DHZ, auf dem sich die „Drogenszene“ ohne Kontrollen aufhalten kann. „Frau Kaber von der Caritas verlangte als ausgewiesene Suchtexpertin völlig realistisch, dass für die Schwerstdrogenkranken ein Platz gefunden wird, der zwar nicht direkt im Quartier rund um das DHZ, aber nah genug gelegen ist, um die Nutzung des Drogenkonsumraums (DKR) dort durch die Zielgruppe zu erleichtern. Es ist auch der Caritas als Trägerin des neuen DHZs klar, dass viele Drogenkranke nicht weite Wege gehen von dem Ort, wo sie ihr Heroin oder andere harte Drogen kaufen können zum Drogenkonsumraum.“

DIE LINKE. Ratsgruppe Krefeld hatte in der Sitzung gefragt, wie die Gesundheitsdezernentin und die SPD-/Grünenfraktionen die Nutzung des DKRs durch einen großen Teil der Drogenkranken erreichen wollen, ohne eine sogenannte „Szenebildung“ am und in unmittelbarer Umgebung des Drogenhilfezentrums. Wir haben uns die Zustimmung zum Rahmenkonzept und dem Ergänzungsantrag der SPD- und Grünenfraktion nicht leichtgemacht. Denn deren sogenanntes „erweitertes Sicherheitskonzept“ birgt die Gefahr, durch die geforderte „Beobachtung“ und „Kontrolle der Drogenszene“ die Zielgruppe des DKRs von dessen Nutzung abschreckt. Wir nehmen den Rat des Geschäftsführers der „Düsseldorfer Drogenhilfe“ ernst. Herr Harbaum hatte bei der voletzten Sitzungs des SAGIS geraten, dass die Toleranz für die Versorgung der Drogenkranken mit ihren illegalen Substanzen im Umfeld der neuen Einrichtung sehr wichtig sei.

Wir gehen nach den Aussagen Frau Kabers von der Caritas davon aus, dass dies bei der Umsetzung des Rahmenkonzeptes berücksichtigt wird. Das generelle Verhindern der Bildung eines neuen Szenetreffpunktes durch verstärkte Kontrollen scheint nicht geplant. Dies würde DIE LINKE. Krefeld auch klar ablehnen. Das Elend drogensüchtiger Menschen ist für uns vorrangig ein sozialpolitisches Problem. Dieses ist weder durch Kontrollen noch durch Strafen zu lösen. Den drogenkranken Menschen müssen akzeptable Alternativen angeboten werden zu Plätzen, wo sie die anderen Krefelder Bürgerinnen und Bürger zu sehr belasten!“ fordert Stephan Hagemes.
DIE LINKE. Krefeld hat die Hoffnung, dass die für den Drogenkonsumraum nötige „Ordnungspartnerschaft“ mit Augenmaß und Verständnis für die Menschen ausgeübt wird (Kontrollen, Beobachten), damit dieses DHZ niedrigschwellig für die Zielgruppen ist und so wirken kann, wie geplant. Krefeld braucht eine Einrichtung, welche „safer use“, medizinische Grundversorgung, Anbindung an ein Hilfesystem und Vermittlung in weiterführende Hilfen für die Drogenkranken verbindet.