Offener Brief

An den Oberbürgermeister
Gregor Kathstede
Von-der-Leyen-Platz 1
47798 Krefeld
Krefeld, der 06.05.2015
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
mit Erstaunen mussten wir zur Kenntnis nehmen, dass Sie die Veranstaltung zum
Siebzigsten Jahrestag der Befreiung Krefeld abgesagt haben.
Gerade diesen Jahrestag hätte die Stadt Krefeld zum Anlass nehmen müssen, um den Befreiern zu danken und sich klar von allen rechten, rassistischen und antisemitischen Tendenzen zu distanzieren.
Ihre Absage erklärten Sie mit der Teilnahme der DKP. Wie Sie wissen, Herr Oberbürgermeister,
wurden Kommunistinnen und Kommunisten zwischen 1933 und 1945 verfolgt, eingesperrt
und ermordet. Sie haben nicht das Recht, Herr Oberbürgermeister, Vertreter von Opfergruppen
nach Ihrer politischen Meinung auszusondern.
Ebenfalls waren wir erstaunt über Ihre Absage zur Ersten Mai Feier des DGB Krefeld und
darüber, dass die Delegation aus der Stadt Kobane nicht durch einen offiziellen
Vertreter der Stadt Krefeld begrüßt wurde. Die Stadt Kobane wird nach wie vor durch die
Terrorangriffe des IS bedroht.
Halten Sie es nicht für notwendig, hier Ihre Solidarität zu zeigen?
Wir bitten Sie, zukünftig die antifaschistischen Traditionen der Stadt Krefeld ernst zu nehmen und
sich entsprechend zu verhalten.
Mit freundlichen Grüßen
Basri Cakir
Fraktionsvorsitzender der Ratsfraktion Die Linke. Krefeld