Bundeswehr: Fragen und Kritik sind unerwünscht.

Auf der Ratssitzung am Donnerstag stellte die Fraktion der LINKEN den Antrag, dass die VertreterInnen der Stadt in der Trägerversammlung des Jobcenters sich dafür einsetzen, dass keine Vermittlung von Jugendlichen an die Bundeswehr mehr erfolgt.
Begründet wurde der Antrag von Ratsherrn Stephan Hagemes. Er verwies u.a. auf die Forderung der GEW und des Kinderhilfswerks terre des hommes nach  Anhebung des Rekrutierungsalters auf 18 und auf die UN-Kinderrechtskonvention. (Rede herunterladen)
Die Ratsmehrheit, einschließlich des OB`s, sahen eine Diffamierung der Bundeswehr und lehnten den Antrag ab.
Die Grünen, eine kleine Zahl von SPD Abgeordneten, der Pirat und die LINKE stimmten zu.
Anfragen zur Bundeswehr und zur Rüstung wurden, anders als zu Zeiten des früheren OB, gar nicht mehr beantwortet.
So die Frage nach den Schulen, in denen die Bundeswehr werben dürfe. Diese Frage wurde 2011 noch beantwortet, soweit die Schulen reagiert hatten, jetzt hieß es von der Verwaltung, die Frage stünde der Verwaltung nicht zu.
Die Frage nach den Betrieben, die für die Bundeswehr produzierten, war jetzt nach Aussage der Verwaltung, mit Unterstützung des OB, nicht zu beantworten.
Die Rüstungsproduktion von "Rheinmetall Defence" am Neuen Weg wurde, auf Anfrage der LINKEN, unter dem früheren OB noch detalliert aufgelistet.

Basri Cakir, Ratsherr Der LINKEN, meint zu dieser Entwicklung:
"Die schützende Hand des OB über der Bundeswehr ist gespenstisch. In ganz Deutschland wächst die Kritik an Auslandseinsätzen, an Rüstungsproduktion, die Ratsmehrheit in Krefeld schließt dagegen die Augen und will keine Information und keine Kritik. Diese Haltung ist mit einer verantwortlichen Politik nicht vereinbar."