VertreterInnen der IG Bau und der GEW, darunter eine Schuldirektorin, die Leiterin einer KITA und mehrere Reinigungskräfte, besuchten am 30.November die Fraktion der LINKENim Rathaus.

Sie suchten dringend Hilfe und haben sich auch an die anderen Fraktionen im Rat gewandt.
Eltern und Kinder sind empört über den Zustand in den Einrichtungen. Die Reinigungskräfte
sind völlig überlastet.

Der Grund: Die städtische Verwaltung hat Verträge mit Reinigungsfirmen geschlossen, die aus Profit- und Vertragsgründen flächendeckend für schlechte Arbeitsergebnisse  sorgen müssen. Teilweise wurde über die Hälfte der Reinigungskräfte entlassen. Die je Person zu reinigenden Flächen wurden vergrößert, die Zeit, in der diese Flächen gereinigt werden sollen, wurde gleichzeitig reduziert.

Die wenigen Beschäftigten können diese Arbeit gar nicht mehr leisten, oft gibt es nicht einmal genügend Putzmittel oder technische Ausrüstung. Die Beschäftigten bringen teilweise eigene Putzmittel mit, weil die Reinigung nur mit Wasser unmöglich ist. Sie nehmen die Putzlappen mit nach Hause, weil sie nicht gewaschen werden. Sie bringen sich ihre eigenen Handschuhe mit, weil die nicht immer zur Verfügung gestellt werden.

Wenn die Reinigungskräfte, meistens Frauen, auch nur auf die Mängel hinweisen, wird ihnen mit Kündigung gedroht.

Die Stadt Krefeld ist verantwortlich für solche prekären Arbeitsbedingungen. Manche dieser Firmen, mit denen die Verträge abgschlossen wurden, sind als Lohndumpingfirmen einschlägig bekannt. Die Mehrzahl der Beschäftigten in diesem Bereich sind Frauen, nicht selten Alleinerziehende. Sie sind erpressbar, weil sie ihre Kinder mit versorgen müssen.

Basri Cakir, Fraktionsvorsitzender der LINKEN, nach dem gestrigen Treffen:
"Jetzt wissen wir, was Optimierung der Gebäudereinigung bedeutet. Sie wurde von SPD, CDU und den Grünen mit dem Haushalt beschlossen. Jährlich sollen 300,000,- eingespart werden. Der Preis: Verschmutzte Kitas und Schulen, Reinigungskräfte am Rand der Erschöpfung, sozialer Druck auf die Beschäftigten. Diese Optimierung können sich die Menschen, die von dem Geld leben müssen, nicht leisten."