Wohnungslosen und Suchtkranken jetzt helfen statt sie zu verdrängen! - DIE LINKE. Krefeld lehnt Alkohol- und Bettelverbote ab
DIE LINKE. Ratsgruppe Krefeld wird das sogenannte „Stärkungspaket Innenstadt“ im Stadtrat ablehnen. Denn die Verwaltungsspitze stellt ein Alkoholkonsum- und ein Bettelverbot in der Krefelder City als Teil des „Stärkungspaktes“ zu Abstimmung.
„Wir hätten das Paket auch in der gemeinsamen Sondersitzung dreier Fachausschüsse zum Stärkungspaket am 09.11.22 abgelehnt, wenn es zur Abstimmung gekommen wäre. Dabei stehen für DIE LINKE. Ratgruppe nicht die juristischen Bedenken im Vordergrund,“ erklärt Ratsfrau Julia Suermondt.
„Die geplanten Verbote richten sich gegen extrem hilfsbedürftige Menschen, sie sind inhuman und lösen die Probleme nicht. Menschen, die an einer Sucht nach illegalen Drogen erkrankt sind, erbetteln sich Geld für ihre Substanzen auf der Straße, einige schwer Alkoholabhängige trinken auf der Straße, zumal, wenn sie obdachlos sind. Diese Menschen brauchen jetzt von der Stadt Räume zum täglichen Aufenthalt in ausreichender Menge und niedrigschwellige Beratung und Hilfen bei ihren Erkrankungen, zur Beendigung ihrer Wohnungslosigkeit usw.!“ stellt die LINKE. Ratsfrau fest.
„Die Stadt geht einerseits mit dem Konzept „Obdach“ zur Obdachlosenunterbringung und zur Bekämpfung der Wohnungslosigkeit und mit dem Drogenhilfezentrum den richtigen Weg, aber die Umsetzung dauert zu lang,“ bemängelt Basri Cakir, der Sprecher der LINKEN. Ratsgruppe und fordert: „Der ebenfalls geplante Tagesaufenthalt in der Innenstadt fehlt schon lange und muss umgehend bereitgestellt werden und zwar auch an Wochenenden und Feiertagen!
Zivilgesellschaftliche Organisationen wie EMMAUS brauchen deutlich mehr finanzielle Unterstützung der Stadt. Z.B. der EMMAUS-Tagestreff muss effektiv gefördert werden. Der Versuch, das Betteln in der Innenstadt zu beschränken und den Ärmsten den Alkoholkonsum dort zu verbieten, geht andererseits in die völlig falsche Richtung!“
DIE LINKE. Krefeld ist Mitglied im Sozialbündnis Krefeld. „Dessen Erklärung `Zum Umgang mit Armut und Obdachlosigkeit in der Stadt´ vom Januar 2022 ist immer noch topaktuell“, erklärt Kreissprecher Lars Kinder. „Die Position `Die Stadt gehört allen Bürgerinnen und Bürgern. Arme Menschen sind ein Teil dieser Stadt.` muss Standard in einer sozialen und demokratischen Kommune sein!“
Dazu gehört auch die Umsetzung der damals geforderten Maßnahmen: „Öffentliche Toilettenanlagen, ein Drogenkonsumraum, genug sichere und warme Plätze für über 200 Obdachlose am Tag und über Nacht wurden damals dringend gefordert. Diese Maßnahmen sind nun teilweise beschlossen und müssen in den nächsten Wochen Wirklichkeit werden!“ verlangt Stephan Hagemes, sozialpolitischer Sprecher der LINKEN. Ratsgruppe Krefeld.