Politische Posse um den Surfpark

Der für die Ratssitzung am 16.09.2021 geplante Antrag der Ratsgruppen UWG / WUZ, DIE LINKE und dem Einzelvertreter Salih Tahusoglu, für eine Revitalisierung des Elfrather Sees ohne den geplanten Surfpark, wurde auf Vorschlag der Verwaltung und breiter Zustimmung der anderen Parteien in den Planungsausschuss verwiesen.

Diese Verweisung lässt sich nur so erklären, als dass man das unliebsame Thema aus dem öffentlichkeitswirksamen Rat entfernen und die antragsstellenden Gruppen mundtot machen möchte. Im Planungsausschuss sind die Ratsgruppe UWG / WUZ und Salih Tahusoglu nur beratend vertreten und können zum eigenen Antrag daher nicht mal abstimmen. Auch ist der Rat das derzeit einzige städtische Gremium, dessen Sitzungen live gestreamt werden. Ein guter Schachzug, wenn man SPD / Grüne vor der Bundestagswahl ein wenig aus der Schusslinie nehmen möchte. Auch wenn die Kommunalpolitik nur wenig mit der Bundespolitik gemein hat, können unentschlossene Wähler durchaus ihre Schlüsse aus lokalen Entscheidungen ziehen. Vorallem von Bündnis `90 / Die Grünen wurde immer wieder ein klares Bekenntnis gegen einen Surfpark gefordert -  was der einzig logische Weg für eine Umweltpartei sein kann.

Immer wieder haben die beiden Ratsgruppen und der Einzelvertreter in der Vergangenheit auf die Auswirkungen und die unkalkulierbaren Risiken des Surfparks hingewiesen. Neben den immensen Flächen, die versiegelt werden und einen Eingriff in die Natur darstellen, wird der Surfpark auch keine positiven Effekte auf Krefeld haben; im Gegenteil, die Stadt wird für die nötige Infrastruktur wie Verkehrswege und ÖPNV zahlen müssen. Die Surfer dagegen werden in der Stadt keine Einnahmen generieren, denn wer weit außerhalb der Innenstadt seinem Sport nachgeht, wird kaum in eine wenig attraktive Innenstadt fahren um dort noch zu shoppen oder essen zu gehen. Bei geplanten Eintrittspreisen um 50 € die Stunde, ist das Angebot auch nichts für die breite Masse. Steuerliche Einnahmen dürften aufgrund der noch nicht bekannten Gesellschaftsform nur schwer zu erwarten sein.

Ein Leuchtturmprojekt für die Stadtoberen, aber ein Minusgeschäft für die Bevölkerung und die Umwelt - so sehen es die Ratsleute von UWG / WUZ, DIE Linke und Salih Tahusoglu.

„Die öffentliche Debatte im Stadtrat wäre die Möglichkeit gewesen das Thema allumfassend nochmal parteipolitisch zu beleuchten und sich klar zu positionieren. Leider geht Koalitionszwang und Verrat der eigenen Ideale vor sinnvollen Entscheidungen,“ so die beiden Ratsleute Ralf Krings und Julia Suermondt unisono.